Eine 3.480 m2 überspannende feuerverzinkte und pulverbeschichtete PAN-TEC Raumfachwerk-Stahlkonstruktion schützt die deutsch-polnische Grenzabfertigung am neueröffneten Grenzübergang
Forst (Lausitz).
In rekordverdächtiger Zeit von nur 5 Monaten entstand am Grenzstein 360 und am Ende der Bundesstraße 112 eine Zollanlage mit einem fast sportplatzgroßen Dach, unter dem sich die Grenzformalitäten jetzt komfortabel abwickeln lassen. Doch bis dieses soweit war, hatten alle, die in den Bau involviert waren, ein wahres Meisterstück zu vollbringen: das Landesbauamt in Cottbus, das Forster Planungsbüro Bernd Walter, die Sulzfelder Firma Panholz, die die Konstruktion des Stahlleichtbaues projektierten, fertigten und schließlich an Ort und Stelle zusammenbauten, WIEGEL Zittau, die sowohl die Verzinkung als auch die Pulverbeschichtung ausführten.
Das von der Firma Panholz speziell entwickelte stählerne PAN-TEC Raumfachwerk zeigt gerade an diesem Objekt seine vielfältigen Vorzüge. Es ist infolge zweidimensionaler Lastabtragung ca. 50 % leichter als konventionelle Stahlbaukonstruktionen und 10-mal leichter als eine Betonkonstruktion. Das geringe Eigengewicht schlägt sich unter anderem auch in geringeren Fundamentkosten nieder. Kurze Montagezeiten vor Ort sowie eine volle Wiederverwendbarkeit für spätere Einsatzzwecke überzeugen bei diesem Überdachungssystem und machen es kostensparend.
Um den Stahl jahrzehntelang vor Korrosion zu schützen, wurde dieser bei WIEGEL Zittau feuerverzinkt. Auf 928 m2 wurde dort ebenso eine dekorative Pulverbeschichtung in RAL 7035 (lichtgrau) appliziert.
Da das Leistungsspektrum von WIEGEL Zittau vom Feuerverzinken über das Sweep-Strahlen bis hin zum fachgerechten Pulverbeschichten von Bauteilen bis zu einer Größe von 9,00 × 2,80 × 3,00 Metern (Länge × Breite × Höhe) geht, wurde das Duplex-System komplett aus einer Hand geliefert.
Nachdem vier monströse Baukräne das 60 Tonnen stählerne Raumfachwerk einschließlich fertiger Elektroinstallation und Leuchten an 24 Hebepunkten auf eine Höhe von 5 Meter gehoben hatten, setzten sie es dann Millimetergenau auf 12 im Boden verankerte Stützen. Für die Kräne musste eine spezielle Zu- und Auffahrtsrampe geschaffen werden, nachdem für den schweren Krankonvoi von der polnischen Seite die Genehmigung zu lange dauerte, um über eine Brücke von polnischem Gebiet aus an die Baustelle heranzufahren.
Nun steht es da – fix und fertig – das Forster Grenzübergangsgebäude. Damit rückt der Ort Forst wieder ein Stück näher an das Zentrum Europas und im deutsch-polnischen Grenzverkehr gibt es ein Nadelöhr weniger.
Planung: Dipl.-Ing. Bernd Walter, Forst (Lausitz)
Stahlbau: PANHOLZ Stahlleichtbau, Sulzfeld
Feuerverzinken / Pulverbeschichten: WIEGEL Zittau